Das Schulsystem

Die Wurzeln des ugandischen Schulsystems liegen in der britischen Kolonialzeit. Es bestehen überwiegend Ganztagesschulen, da die Kinder zum Teil sehr weite Wege in Kauf nehmen müssen. Eine allgemeine Schulpflicht existiert, wird aber nicht durchgesetzt. Alle Einwohner, auch Erwachsene, welche nie zur Schule gingen, haben ein Recht auf 7 Jahre Unterricht. 1997 wurde die kostenfreie Grundschulbildung für vier Kinder pro Familie eingeführt. Das führte zu einer stark ansteigenden Nachfrage im Primarschulbereich.

Viele Eltern möchten ihre Kinder in die Schule schicken. Der regelmässige Schulbesuch ist aber oft unmöglich. Einerseits, weil die Kinder aktiv zum Lebensunterhalt der Familie beitragen oder auf jüngere Geschwister aufpassen müssen, andererseits, weil die Angehörigen die Nebenkosten für Schuluniform, Bücher und andere Schulmaterialien nicht aufbringen können.

Ab der Sekundarschule muss die Ausbildung privat finanziert werden – eine grosse Herausforderung für viele Familien. Dennoch verzeichneten die Sekundarschulen in den letzten Jahren ein beachtliches Schülerwachstum.

Das Schulsystem gliedert sich wie folgt: 

  • 7 Jahre Primarschule (elementary school)
  • 4 Jahre Sekundarstufe I (secondary school) mit O-Level-Abschluss (Ordinary Level)
  • 2 Jahre Sekundarstufe II mit dem A-Level-Abschluss (Advanced Level – Voraussetzung für ein UECD-Stipendium
  • 3 bis 5 Jahre Berufsausbildung/Studium

Mit der Sekundarstufe I kann man innert drei Jahren ein Handwerk – ähnlich einer Lehre in der Schweiz – erlernen. 

Etwa ein Viertel der SchülerInnen mit abgeschlossener Sekundarstufe II treten in den tertiären Bildungsbereich ein, beginnen also ein Studium.

Die Berufsausbildung oder das Studium kann an folgenden Bildungsstätten stattfinden: 

  • Staatlichen oder privaten Universitäten
  • Einem Institut für Lehrerbildung
  • Einer Handelsschule (College of Commerce)
  • Einer technischen Hochschule
  • Am ugandischen Polytechnikum
  • An diversen Diplom-Fachschulen für Berufe des Gesundheitswesens
  • An berufsspezifischen Diplom-Fachschulen

Für jene, die ohne Stipendium auskommen müssen, ist die Finanzierung des Studiums eine immense Hürde. Zahlreiche junge Uganderinnen und Ugander, die zur Hochschule zugelassen wären, können aufgrund der fehlenden Mittel nicht studieren. Folgende Vergleiche zeigen, warum das so ist: 

  • Ein Semester B&A (Business & Administration) kostet etwa so viel wie ein Jahressalär einer Kaffeefabrikarbeiterin.
  • Ein Semester Rechtswissenschaft kostet zirka ein dreifaches Monatsgehalt eines Arztes.

Dies macht UECD-Stipendien notwendig.